Ich muss dieser Tage so
häufig an einen Tag im April 1945 denken. Ein Tag, den weder ich
noch sonst jemand meiner Generation miterlebt hat. Es ist der 17.
April 1945. Ort des Geschehens das Konzentrationslager
Buchenwald.
Nach der Befreiung des Lagers durch die Alliierten Verbände der
US-Armee, wurden große Teil der Weimarer Bevölkerung gezwungen,
sich anzuschauen, was jahrelang, angeblich unbemerkt,
unmittelbar vor
ihren Augen geschah. Was sie sahen, war das Grauen in
unvorstellbarer
Dimension.
Heute sprechen wir wieder über Lager. Mit Hilfe von EU Mitteln wurden zahlreiche Notunterkünfte für Geflüchtete entlang der Libyschen Mittelmeerküste errichtet. Lager, in denen es nach Berichten der UNHCR zu verheerenden Menschenrechtsverletzungen kommt. Die Flüchtlinge leben dort unter unmenschlichsten Verhältnissen. Sind der Willkür ihrer Peiniger ungeschützt ausgeliefert. Man spricht vonVergewaltigung, Zwangsarbeit und Sklavenhandel. Berichtet von mangelnder medizinischer Versorgung, unzureichender Versorgung mit Lebensmitteln, sowie katastrophalen hygienischen Verhältnissen. In Europa verweist man auf diese Lager, wenn es um angeblich illegale Einwanderung geht.
Es ergeht die Forderung, die auf dem Meer aufgegriffenen Schiffbrüchigen, wenn es denn gelingt, sie vor dem Ertrinken zu bewahren, in diese Lager zurückzubringen. Alles andere möge man kategorisch unter Strafe stellen.
Berichte, wie die erwähnten,
werden, vornehmlich von „Rechts“, als bewusste Manipulation oder
als Lügenpresse diffamiert. Profitgier, Zusammenarbeit mit
Schlepperorganisationen und Korruption werden unterstellt.
Ich würde mir wünschen, dass die, die sich so engagiert gegen Zuwanderung dieser Menschen aussprechen, in diese Lager fahren. Das sie gezwungen werden, sich unmittelbar vor Ort ein Bild dieser Verhältnisse zu machen, so wie es damals in Weimar geschah. Ob es etwas bewegt im Bewusstsein derer, die alle Energie aufwenden, diese Menschen zu kriminalisieren? Die denen, die sich nach Kräften bemühen Gutes zu tun, in den Rücken fallen? Die Begriffe wie Menschlichkeit, Gutmenschentum, Nächstenliebe in unserer Gesellschaft wieder zu Schimpf- und Spottworten herabgewürdigt haben?
Vielleicht würde es etwas verändern.
Ich würde mir wünschen, dass die, die sich so engagiert gegen Zuwanderung dieser Menschen aussprechen, in diese Lager fahren. Das sie gezwungen werden, sich unmittelbar vor Ort ein Bild dieser Verhältnisse zu machen, so wie es damals in Weimar geschah. Ob es etwas bewegt im Bewusstsein derer, die alle Energie aufwenden, diese Menschen zu kriminalisieren? Die denen, die sich nach Kräften bemühen Gutes zu tun, in den Rücken fallen? Die Begriffe wie Menschlichkeit, Gutmenschentum, Nächstenliebe in unserer Gesellschaft wieder zu Schimpf- und Spottworten herabgewürdigt haben?
Vielleicht würde es etwas verändern.
"...allein mir fehlt der Glaube.“
(Goethe:Faust I)
(Goethe:Faust I)