"In der Soziologie bezeichnet soziales Netzwerk ein Netzwerk zwischen mehreren Personen, das als wechselseitiges Interaktionsgeflecht abgebildet wird"
Die Realität:
Sie sagen, es wird immer schwieriger, in unserem Alter zu finden. Auf einander aufmerksam zu werden. Nutzen zu diesem Zweck die sogenannten sozialen Netzwerke, Partnerportale, die mittels Fotos und Erfolgsstorys glücklicher Menschen ein Idyll versprechen, dass vordergründig dem kommerziellen Charakter dieser Portale dient. Sie hoffen, Aufmerksamkeit zu erlangen durch mehr oder weniger kreativ gestaltete Selbstdarstellungen. Suchen anhand aufgelisteter Interessen und Eigenschaften des anderen nach Übereinstimmungen, anhand derer sich eine Art anfängliche Sympathie ergibt.
Die Alternative:
Er saß am Nachbartisch, ihr schräg gegenüber. Trank seinen Kaffee, las die Zeitung. Er war auffallend gut gekleidet. Anhand der Bestellung, die er der Bedingung aufgab, erkannte sie eine ansprechende Stimme.Ein mildes, aber charmantes Lächeln, mit dem er die Freundlichkeit seiner Bestellung nach einen Stück Kuchen ergänzte. Als er seinen Blick zur Zeitung zurücklenkte, trafen sich ihre Blicke. Das Lächeln, ein leichtes Kopfnicken, galt nun ihr. Als aufmerksame Beobachterin blieb es ihr nicht verborgen, dass er die Zeitung nicht mehr mit derselben Konzentration las wie zuvor. Seine rechte Hand trug keinen Ring. Jetzt musste etwas erfolgen. Eine Art Offensive ihrerseits? Seinerseits? „Verzeihen sie, darf ich sie auf einen Kaffee einladen?“ Die Worte trafen sie fast unvermittelt, als sie sich in Gedanken verstieg, die nie der Realität hätten entsprechen können. Und doch geschah es...
Resümee
Keine Barriere eines kleines elektronischen Gerätes, mittels dessen man glaubt, der Welt und ihren Ereignissen näher zu sein. Die tatsächlich aber die Kluft zwischen den Menschen immer größer werden lässt. Nur das, was von dem Menschen selbst ausgeht. Das ausgeht und empfangen wird durch mentale Wahrnehmung. Keine Listen, die man abarbeitet nach etwaigen Berührungspunkten und Merkmalen, die einem behagen oder eben nicht. Einfach nur das, was wir im Augenblick fühlen. Das Unerklärbare, das nicht unablässig nach Antworten sucht. Antworten, die in uns selbst liegen.
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