Montag, 22. März 2021

„en chantant“

Es währt nun ein Jahr. Ein wenig darüber.

Die Gesellschaft ist gespalten. Die einen leben in Angst, in Agonie. Verzichten konsequent auf alles, das Leben ist, und ich spreche nicht von Verschwendungssucht. Nicht von Dekadenz und degeneriert pervertiertem Konsum.  Ich spreche von dem, was ich unter Lebensqualität  verstehe.

Freunde treffen, auch unter diesen Bedingungen. 
Tanzen, auch unter diesen Bedingungen. 
Das Leben feiern, auch unter diesen Bedingungen. 

Auch ich habe Angst. Angst um die/den Menschen, den ich liebe. Angst darum, dass es uns verändert. Dass wir das Schöne nicht mehr sehen. Die Töne nicht mehr hören. Die Leichtigkeit des Seins verlieren. Angst davor, das Atmen zu vergessen. Zu vergessen, wie es ist, sich fallen zu lassen. Überschwemmen zu lassen von diesen Emotionen, die sich nur in Lyrik, in der Kunst artikulieren, weil jede andere Form des Ausdrucks zu begrenzt ist. 

Ich höre diesen Song. „en chantant“ Er macht Mut. Weckt Zuversicht. Ich glaube, es geht nicht um von Gesetzt wegen verordneten Verzicht. Das wird nichts! Es geht um bewusstes Handeln, den Bedingungen angepasst. Vielleicht geht es nicht in gewohnter Form, das Leben.  Vielleicht nicht im großen Rahmen. Aber im Kleinen geht es. Zu tanzen, auch im Regen. Zu singen, auch wenuns zum Weinen ist...