Soweit
die Worte Jürgen Boos‘, dem Geschäftsführer der Frankfurter
Buchmesse, im Vorfeld des diesjährigen Medienereignisses.
Eine
klare Positionierung, die Boos in seiner Eröffnungsrede am
10.10.2018 noch einmal mit den Worten bekräftigte: „Wer unsere
Bühnen missbraucht und die Frankfurter Buchmesse dafür
instrumentalisiert, Positionen in die Welt zu bringen, die die
Freiheit aufs Spiel setzen, dem widersprechen wir sofort und
vehement.“
Dem
entgegen steht der Inhalt eines Artikels der FAZ vom 11.10.2018, in
dem Boos rechtfertigt, zwei Verlage aus dem rechten Spektrum
zugelassen zu haben. Ich sehe hierin einen deutlichen Widerspruch,
insbesondere im Hinblick auf das diesjährige Motto der Buchmesse „on
the same page“, das dem 70. Jahrestag der Charta der
Menschenrechte voransteht. Menschenrechte und rechtsnationalistisches
Gedankengut stellen für mich zwei Faktoren dar, die im denkbar
größten Gegensatz zueinander stehen. Verlagsanstalten, die dieses
Gedankengut publizieren, haben für mich keinerlei
Existenzberechtigung, weder in der Gesellschaft noch auf einer
Veranstaltung, die mit ihrem Namen für Liberalismus und
freiheitlich-demokratische Grundordnung steht.
In
kritischen Verlautbarungen zur Zulassung dieser Verlage fiel von
Seiten der Messeleitung der Begriff Zensur, die niemals ein probates
Mittel des Widerstands, auch nicht gegen rechts, sein dürfe. Wenn
aber die Folge an Boden gewinnender rechter Politik, nicht zuletzt
auch durch die Verbreitung rechts ideologischer Literatur, am Ende
die Beschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit, soweit sie nicht
dieser Ideologie entspricht, bedeutet, sie also einer der höchsten
Werte des demokratischen Rechtsstaates einzuschränken beabsichtigt,
halte ich es nur für angemessen, diesen Kräften keinerlei Medium zu
bieten.