Samstag, 1. Juni 2019

Sie haben sich verwählt.


"Es ist der Fluch der Zeit. Die Irren führen die Blinden."Die Worte, die Shakespeare seinem König Lear vor 400 Jahren in den Mund legte, scheinen aktueller denn je. Europa hat gewählt. Das Resultat hat ein Chaos ausgelöst, das seinesgleichen bestenfalls in der Parteienlandschaft der Weimarer Republik fand. Österreichs Regierung stürzte. Die Rechten Deutschlands, Italiens, Ungarns und Frankreichs formieren sich zu einer Allianz gegen die Menschlichkeit. Und die Opposition? Kopfschütteln und Ratlosigkeit angesicht der Verluste, die man sich so gar nicht erklären kann.

In Endlosschleife hört man die Worte geistloser Phraseure: „Wir nehmen es als Herausforderung... Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt...!“ Nichts haben sie erkannt! Die Fraktionsvorsitzende der SPD - kläglich gescheitert im x-ten Versuch, ihre Partei auf Linie zu bringen, den weiteren Verfall, eines von Schröder/Fischer eingeleiteten Niedergangs, nun endlich abzuwenden.

Die Vorsitzende der Linken, die Tage vor der Wahl ihren Rücktritt bekannt gibt, nachdem sie den ersten Seitenhieb auf die Partei durch die Abspaltung der Gruppierung „AUSFSTEHEN“ vor Monaten vollzog. Die Vorsitzende der CDU, in offenbar vorzeitiger Vergreisung nicht mehr wissend, was sie sagt, wenn sie die Gründe für das Versagen der Union in einer Kampagne der sozialen Netzwerke sucht. Darüber hinaus sich dahingehend äußernd, dass es eine nach christlichen Wertmaßstäben ausgerichtet Politik nicht gäbe. Was für ein Widerspruch. Eine Christlich Soziale Union meint, es gäbe keine christliche Politik. Ist das schon Satire oder noch Dummheit?

Und über allem eine Bundeskanzlerin, die anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde in Harvard von gefallenen Mauern und offenen Grenzen schwadronierend,, sich bis zum heutigen Tage nicht zu dieser Schmierenkomödie geäußert hat.

Ist es angesichts dieses Debakels verwunderlich, dass die Rechte Zugewinne auf sich vereint?
In Mecklenburg stimmt sich die Union gerade auf den Schulterschluss mit der „Blue man Group“ des Ostens ein. Seinem eigenen Anspruch genügend das Zepter nicht aus der Hand geben zu wollen, muss man eben Kröten fressen, oder?

Einziger Lichtblick dieser Tage ist der enorme Stimmenzuwachs der Grünen. Ist die stetig steigende Zahl junger Menschen, die weltweit ein politisches Bewusstsein entwickeln, das den machtversessenen Steigbügelhaltern einer Politik, die vordergründig dem eigenen Anspruch nach Geltung, kaum aber dem Wohl der Gemeinschaft dient, die Grenzen aufzeigt.

Es wird Zeit, dass sie eine Wende herbeiführen. Dass sie einer Entwicklung entgegenwirken, die die mittlere und ältere Generation durch Passivität, wie durch Angst vor Verlust ihres kleinen Glücks in Form eines gefüllten Kühlschranks nebst 150 TV Kanälen, herbeigeführt hat.

Angst ist das Werkzeug, mit dem diese Parteien, die der braune Morast der Lügen, der Hetze, der Intrigen gebar, den in weiten Teilen geistig minderbemittelten Teil der Bevölkerung auf sich vereint.

Ein Mann, den man heute ungern erwähnt, Erich Mielke, hat einmal gesagt: „Es gibt keine wirksamere Triebfeder für menschliches Handeln als Angst!“ Er wusste, wovon er sprach. Und die Opposition? Sie hat dieser Entwicklung nichts entgegenzusetzen als Kopfschütteln und ein paar empörte Zwischenrufe, wenn Gauland, Weidel, Storch oder Meuthen ihre Auswüchse geistigen Unrats in der Öffentlichkeit und den Parlamenten hinaus plärren, in den sozialen Netzwerken Hetze betreiben, die Reaktionen, wie den öffentlichen Aufruf nach tätiger Gewalt, der Einforderung einer bewaffneten Bürgerwehr und Schlimmeres, zur Folge haben.