"Es ist der
Fluch der Zeit. Die Irren führen die Blinden."Die Worte, die Shakespeare seinem
König Lear vor 400 Jahren in den Mund legte, scheinen aktueller denn
je. Europa hat gewählt. Das Resultat hat ein Chaos ausgelöst, das
seinesgleichen bestenfalls in der Parteienlandschaft der Weimarer
Republik fand. Österreichs Regierung stürzte. Die Rechten
Deutschlands, Italiens, Ungarns und Frankreichs formieren sich zu
einer Allianz gegen die Menschlichkeit. Und die Opposition?
Kopfschütteln und Ratlosigkeit angesicht der Verluste, die man sich
so gar nicht erklären kann.
In Endlosschleife hört man die Worte
geistloser Phraseure: „Wir nehmen es als Herausforderung... Wir
haben die Zeichen der Zeit erkannt...!“ Nichts haben sie erkannt!
Die Fraktionsvorsitzende der SPD - kläglich gescheitert im x-ten
Versuch, ihre Partei auf Linie zu bringen, den weiteren Verfall,
eines von Schröder/Fischer eingeleiteten Niedergangs, nun endlich
abzuwenden.
Die Vorsitzende der Linken, die Tage
vor der Wahl ihren Rücktritt bekannt gibt, nachdem sie den ersten
Seitenhieb auf die Partei durch die Abspaltung der Gruppierung
„AUSFSTEHEN“ vor Monaten vollzog. Die Vorsitzende der CDU, in
offenbar vorzeitiger Vergreisung nicht mehr wissend, was sie sagt,
wenn sie die Gründe für das Versagen der Union in einer Kampagne
der sozialen Netzwerke sucht. Darüber hinaus sich dahingehend
äußernd, dass es eine nach christlichen Wertmaßstäben
ausgerichtet Politik nicht gäbe. Was für ein Widerspruch. Eine
Christlich Soziale Union meint, es gäbe keine christliche Politik.
Ist das schon Satire oder noch Dummheit?
Und über allem eine Bundeskanzlerin,
die anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde in Harvard von
gefallenen Mauern und offenen Grenzen schwadronierend,, sich bis zum
heutigen Tage nicht zu dieser Schmierenkomödie geäußert hat.
Ist es angesichts dieses Debakels
verwunderlich, dass die Rechte Zugewinne auf sich vereint?
In Mecklenburg stimmt sich die Union
gerade auf den Schulterschluss mit der „Blue man Group“ des
Ostens ein. Seinem eigenen Anspruch genügend das Zepter nicht aus
der Hand geben zu wollen, muss man eben Kröten fressen, oder?
Einziger Lichtblick dieser Tage ist der
enorme Stimmenzuwachs der Grünen. Ist die stetig steigende Zahl
junger Menschen, die weltweit ein politisches Bewusstsein entwickeln,
das den machtversessenen Steigbügelhaltern einer Politik, die
vordergründig dem eigenen Anspruch nach Geltung, kaum aber dem Wohl
der Gemeinschaft dient, die Grenzen aufzeigt.
Es wird Zeit, dass sie eine Wende
herbeiführen. Dass sie einer Entwicklung entgegenwirken, die die
mittlere und ältere Generation durch Passivität, wie durch Angst
vor Verlust ihres kleinen Glücks in Form eines gefüllten
Kühlschranks nebst 150 TV Kanälen, herbeigeführt hat.
Angst ist das Werkzeug, mit dem diese
Parteien, die der braune Morast der Lügen, der Hetze, der Intrigen
gebar, den in weiten Teilen geistig minderbemittelten Teil der
Bevölkerung auf sich vereint.
Ein Mann, den man heute ungern erwähnt,
Erich Mielke, hat einmal gesagt: „Es gibt keine wirksamere
Triebfeder für menschliches Handeln als Angst!“ Er wusste, wovon
er sprach. Und die Opposition? Sie hat dieser Entwicklung nichts
entgegenzusetzen als Kopfschütteln und ein paar empörte
Zwischenrufe, wenn Gauland, Weidel, Storch oder Meuthen ihre
Auswüchse geistigen Unrats in der Öffentlichkeit und den
Parlamenten hinaus plärren, in den sozialen Netzwerken Hetze
betreiben, die Reaktionen, wie den öffentlichen Aufruf nach tätiger
Gewalt, der Einforderung einer bewaffneten Bürgerwehr und
Schlimmeres, zur Folge haben.